Es gibt Orte, in die sich Geschichte eingeschrieben hat. Manchmal sind noch BruchStücke dieser Geschichte zu erkennen. Sie begegnen uns in Form von MauerResten, Spuren von Architektur, in Reihe gepflanzten Bäumen, Metall und Beton mitten im Wald. Oft können wir diese Spuren nur noch mit Hilfe lesen.
ORTSZEIT ist eine ProjektReihe. Sie bringt Kunst an Orte junger, fast vergessener Geschichte. Wir hoffen, die Spuren wieder sichtbarer zu machen. Vielleicht ermöglichen wir Gespräche über das Vergangene.
ORTSZEIT I
Der Auftakt dieser Reihe fand bereits 2010 auf einem ehemaligen Waffenerprobungsgelände statt.
ORTSZEIT II
2021 gibt es eine Folgeausstellung am selben Ort. Die Gruppe der Künstler·innen hat sich verändert.
ORTSZEIT III
Der neue Ort ist ein ehemaliges Kinderheim mitten im Grünen. Doch erst einmal versuchen wir, mit Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen.
ORTSZEIT IV
Die Ausstellungen finden nun im dritten Jahr in Folge statt.
2023 bespielen wir den Ort um das ehemalige Heim in Maurinmühle.
25. 1. - 11. 2. 2023
Wismar ist aktuell kein Thema für ORTSZEIT, sondern eine Spielstätte!
Die Geschichten der Orte Maurinmühle und Tarnewitz ist sehr speziell. Andererseits spiegeln sie die Systeme ihrer Zeit wider. Finden wir Teile von Maurinmühle und Tarnewitz auch andernorts?
Was erzählen die Kunstwerke losgelöst von ihren angestammten Stätten?
In Wismar hatten wir die Chance, in Galerieräumen zu installieren. Kunstwerke aus allen drei vorangegangenen Ausstellungen waren vertreten.
Spoiler: Wir haben Menschen getroffen, die eine Verbindung zu den Orten hatten, aber gar nicht wussten, wo diese sind.
Es gab lange Gespräche über Kunst, Familie und Systeme.
(Auszug aus der Pressemitteilung)
ORTSZEIT
Wahrheitsfindung und Versöhnung
Orte der Erinnerung: Die Halbinsel Tarnewitz . Maurinmühle
Über die Geschichte dieser Orte sowie die Reste der materiellen Relikte ist „Gras gewachsen“. Es sind Orte, in die sich zwei wichtige Epochen der deutsch-deutschen Geschichte eingeschrieben haben. Die Vergangenheit dieser Orte wurde mehrfach demontiert und abgerissen und hat sich dennoch ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben. In den Archiven viele Leerstellen. Die physischen Überreste der Vergangenheit sprechen nicht aus sich selbst heraus, sondern bleiben erklärungsbedürftig.
Neben der wissenschaftlichen Forschung und Recherche steht die Frage im Raum: was werden wir mit diesen Orten machen? Werden wir sie vergessen? Finden wir Wege, um auch den Teil unserer komplexen Gesellschaft zu erreichen, der keinen Zugang zu diesen Erinnerungen hat? Wie können wir die Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart denken?
Welche Möglichkeiten haben wir Künstler·innen in diesem Prozess? Kunst dringt in die Öffentlichkeit, ändert Sehgewohnheiten oder Perspektiven, evoziert Diskurse, provoziert, irritiert und stellt mehr Fragen als sie Antworten gibt und gibt damit den Betrachter·innen die Möglichkeit einer eigenständigen Auseinandersetzung. Kunst setzt dort an, wo Wissenschaft aufhört. Sie vermittelt auf einer emotionalen Ebene und macht Erfahrungen wiedererlebbar, die schon lange her sind. Diese Vergegenwärtigung schafft die aktuelle Relevanz.
(Auszug aus der Pressemitteilung)
teilnehmende Künstler:innen:
Konzept und Kuration:
Zur Eröffnung sprachen:
Annette Czerny, Kuratorin
Vergessene Orte und verborgene Spuren der Erinnerung und die Möglichkeiten der Kunst. Vorstellung des Projektes ORTSZEIT.
Dr. Andreas Wagner, Leiter Grenzhus Schlagsdorf
Reflexionen über die Formen der Erinnerungskultur in der Vergangenheit und Fragestellungen für die Gegenwart und die Zukunft.
Lukas Augustat, Historiker
Maurinmühle. Der aktuelle Stand der Forschungen.
Diese WebSite ist entstanden
in Kooperation mit zeitlupe | Geschichtswerkstatt der RAA | Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V. ,
gefördert aus Mitteln der Freudenberg Stiftung.